Die Währung in Mexiko ist der
mexikanische Peso, dessen Symbol das Dollarzeichen ($) ist. Interessanterweise
ist das Dollarzeichen vom spanisch-mexikanischen Peso übernommen worden und
nicht umgekehrt. Heute steht dieses für alle als Peso oder Dollar bezeichneten
Währungen, denn, neben Mexiko existieren auch in anderen lateinamerikanischen
Ländern, wie Argentinien oder Chile, Währungen, die den Namen Peso tragen.
Ein Euro entspricht in etwa 18,2
Pesos, nach dem derzeitigen Wechselkurs, also relativ wenig. Hinzu kommt, dass
der Peso recht stark schwankt, so kostete ein Euro, als ich vor ungefähr 7
Monaten in Mexiko ankam, noch 17 Pesos, also einen ganzen Peso weniger. Das
bedeutet in der Praxis, dass man mit deutlich hören Summen bezahlt, was vor allem
am Anfang irritieren kann, ich habe mich aber sehr schnell darauf eingestellt
und mittlerweile brauche ich meistens auch nicht mehr zwischen Euros und Pesos
umrechnen, um zu wissen, ob etwas teuer oder günstig ist. Ein kleines Beispiel,
$ 100 entsprechen gerade mal ca. 5,50 €, also sind $ 1000 ungefähr 55 €. Da der
Wert des Peso so gering ist, spielen Scheine eine wesentlich größere Rolle als
bei uns und zwar gibt es auch Münzen im Cent Bereich, jedoch werden diese eher
selten genutzt, bis gar nicht.
Dies wirft natürlich die Frage auf,
mit wie viel Geld man eigentlich sich im Alltag bewegt und das ist eine
erstaunlich kleine Summe: Oftmals reichen einem 50 oder 100 Pesos. Ich kann zum
Beispiel für ca. 40 Pesos im Taxi vom Stadtzentrum bis zu mir nach Hause
fahren, ich hab das jetzt nicht ausgemessen, schätze aber, dass ich für die Selbe
strecke in Deutschland mindestens 6 Euro bezahle. Oder, wenn ich den Bus nehme,
der mich etwa 5 Minuten von meinem Haus entfernt absetzt, bezahle ich $ 7,30 - kenne
niemanden der die 30 Cent bezahlt - was gerade einmal 0,40 € entspricht. Die
öffentlichen Busse sehen zwar auch so aus, als ob die Fahrkarte nur 40 Cent
kosten würde, trotzdem werde ich des Öfteren Wehmütig, wenn ich daran denke,
dass mich die Fahrkarte in Deutschland 2 € oder mehr kostet. Angemerkt sei an
dieser Stelle, dass ich hier 40 Cent bezahle, egal wie weit ich mitfahre – ich kann
von einem Ende der Stadt bis zum anderen fahren und bezahle trotzdem nur 40
Cent.
Man kann des Weiteren auch viel
Geld durch geschicktes agieren sparen, eine Kinokarte kostet am Morgen, innerhalb
der Woche, gerade mal $ 30, also ca. 1,65 €, während die normalen Karten abends
und am Wochenende bei $ 70 (3,80 €) liegen, was aber für mich immer noch sehr
günstig ist, wenn man mal bedenkt, dass wir zwischen 5 und 10 € in Deutschland
bezahlen.
Dies dürfte nun bei dem einen oder
anderen den Eindruck erwecken, dass Mexiko sehr günstig für Europäer ist. Dies
ist dadurch zu erklären, dass der durchschnittliche Mexikaner deutlich weniger
verdient als ein Durchschnittsdeutscher und dadurch auch deutlich weniger Geld
zur Verfügung hat.
Umso erstaunlicher ist es, dass es
auf der anderen Seite viele Sachen gibt, die deutlich teurer sind als in
Deutschland. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Schule. Ich besuche in Deutschland
eine Öffentliche Schule, das heißt ich muss grundsätzlich nichts bezahlen, um
diese Schule besuchen zu können, lediglich mein Material, Sportsachen, Bücher
können geliehen werden (in einigen Bundesländern wie zum Beispiel Hessen,
herrscht Lernmittelfreiheit und es fällt nicht mal eine Leihgebühr an). Ich
denke, dies trifft wohl auch auf die deutliche Mehrheit der Deutschen zu - ich
kenne beispielsweise niemanden persönlich, der auf eine Privatschule in
Deutschland geht. Wenn man eine Schule in Mexiko sucht, die in etwa dem Niveau
meiner deutschen Schule entspricht muss man als Einschreibung ca. $ 7000 oder
mehr jeden Monat an die Schule entrichten, ca. 384 €. Hinzu kommen alle Bücher,
die halbjährig neu gekauft werden müssen, ca. $ 5000 oder mehr (274 €) und der
Kauf der Schuluniform und eine bestimmte Summe, um an den Prüfungen teilnehmen
zu können. Ich glaub es ist klar geworden worauf ich hinaus will, wir bezahlen
in Deutschland in einem Jahr deutlich weniger, als das, was hier in einem Monat
anfällt.
Ein anderes Beispiel ist der
Hauskauf. Da mein Gastvater Architekt ist, bekomme ich einen kleinen Einblick davon,
was es hier auf den Markt gibt und wo die Preise im Allgemeinen angesetzt
werden. Zwar kaufen oder mieten wir in Deutschland für deutlich mehr Geld Häuser
oder Wohnungen, zu beachten ist aber, dass ein Haus hier oft doppelt oder dreimal
so teuer ist, wie es in Deutschland kosten würde und meistens weder Heizung, noch
Klimaanlage besitzt.
Auch technisches Gerät ist sehr oft
sehr teuer, für Handys wird hier zum Teil bis zu $ 4000 oder mehr bezahlt, 219
€, also eine durchaus beachtliche Summe.
Dies könnte ich jetzt wohl noch
eine ganze Weile so fortführen, klar wird aber, auch wenn Unterhaltung, Gas und
Lebensmittel günstig sind, steht dies in keinem Verhältnis zu dem, was man auf
andere Sachen wieder ausgeben muss. Ich kann wenn es sein muss auf Kino und Partys
verzichten, aber wenn ich eine gute Voraussetzung für mein späteres Leben haben
will, brauch ich eine gute Ausbildung und den Zugang zu den modernen Medien,
beides ist in Mexiko sehr teuer und erschwert es somit, Menschen mit weniger
Geld aufzusteigen. Ein wichtiger Schritt den Menschen hier zu helfen wäre, gute
öffentliche Schulen einzurichten, denn in vielen der Öffentlichen Schulen, gibt
es zum Beispiel keinen Englischunterricht, ganz zu schweigen von fehlenden gut
ausgebildeten Lehrkräften. Die Regierung ist bereits dabei, Reformen
umzusetzen, aber es wird wohl noch Jahre dauern, bis diese dann auch wirklich
greifen…