Freitag, 18. April 2014

Quartalsbericht 3



D 1850 Deutschland
RC Wittmund/Esens

D 1430 México
CR San Luis Potosí Colonial


Bereits 8 Monate bin ich nun in Mexiko und es wird Zeit für meinen dritten Quartalsbericht, aufgrund der Reisen und meines Familienwechsels ein bisschen verspätet.

Vor gut zwei Wochen habe ich meinen ersten und einzigen Familienwechsel hinter mich gebracht. Der Wechsel an sich verlief problemlos, allerdings mache ich mir ernsthaft Sorgen, wie ich meine ganzen Einkäufe im Juni in den Flieger bekommen soll. Zum Glück bleibt mir noch ein bisschen Zeit um das Problem zu lösen und meinen Aufenthalt in Mexiko zu genießen.

Dieser ist ja bislang ausgezeichnet verlaufen; ich bin viel gereist, werde aller Voraussicht nach in den letzten Monaten noch mehr reisen, habe eine gute Beziehung zu meinem Gast Club aufgebaut und viele neue Freundschaften geknüpft.

Im letzten Monat bin ich viel mit Rotary gereist, zuerst in den Süden meines Bundesstaates, nach Ciudad Valles, bekannt für sein heißes und tropisches Klima, ungefähr vier Stunden im Bus von San Luis Potosí. Die Luft kann sich dort auf bis zu über 40 Grad aufheizen - die sprichwörtliche Hölle auf Erden. In den vier Tagen, die wir dort verbracht haben, hatten wir jedoch Glück mit dem Wetter – es war angenehm warm, aber nicht zu heiß. Wir sind von Wasserfällen gesprungen, haben eine Bootstour unternommen und den überwiegenden Teil des Tages im Glasklaren Wasser, der dortigen Flüsse verbracht.

Direkt im Anschluss begann eine Tour auf den Spuren der mexikanischen Unabhängigkeitsbewegung, die insgesamt 7 Tage dauerte und uns unteranderem nach Puebla, bekannt für seine schönen historischen Kirchen, Mexiko Stadt und Guanajuato führte. Lag bei der vorrangegangen Reise der Fokus vor allem auf der Landschaft, ging es bei dieser zweiten Reise vor wiegend um die Kultur Mexikos. So besuchten wir die Pyramiden in Mexiko Stadt und Puebla, das Haus der wohl wichtigsten mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo, die interessanterweise deutscher Abstammung ist, besichtigten die wichtigsten Orte für die mexikanische Revolution und aßen typische mexikanische Gerichte.

Die Reisen haben mir sehr gut gefallen, wir haben unglaublich viel in diesen 11 Tagen erlebt und ich freue mich schon auf die letzte Rotary Reise Ende des Monats nach Cancún, in Süden Mexikos.

Auch mit unserem lokalen Rotex Club haben wir eine kurze Reise unternommen, nach Real de Catorce, einer Geisterstadt, 4 Stunden von San Luis entfernt. Das besondere dieses Ortes ist, dass sämtliche Gebäude der Stadt noch aus Kolonialzeit stammen, was eine tolle Atmosphäre schafft. Ein Ort den ich für Mexikoreisende nur empfehlen kann.

Im Gegenzug für den Ausflug mit Rotex haben wir an einem Projekt aller Rotaryclubs von San Luis teilgenommen, es gibt hier insgesamt sieben Clubs. Einmal im Jahr sammeln die Clubs Geld und kaufen damit Hörgeräte für die, die sich normalerweise keines leisten können. Unterstützt werden sie von dem amerikanischen Unternehmen Starkeys, welches die Hörgeräte vergünstigt an Rotary verkauft und Ärzte nach San Luis schickt, die die Verteilung der Hörgeräte übernehmen. Da diese aber kaum oder gar kein Spanisch sprechen, haben wir, die Austauschschüler, als Dolmetscher zwischen Ärzten und Patienten fungiert. Eine Aufgabe, die mir sehr gut gefallen hat, weil ich an dem Tag erst richtig gemerkt habe, wie gut mein Spanisch innerhalb weniger Monate geworden ist.

Nun beginnt die letzte Phase meines Aufenthaltes in Mexiko, die letzten zwei Monate. Auf der einen Seite freue ich mich natürlich schon wieder sehr auf Deutschland und vor allem auf meine Familie, auf der anderen Seite ist es aber auch ein komisches Gefühl zu wissen, dass man ein gerade begonnenes, aufregendes Leben für immer hinter sich lassen muss…