Montag, 2. Dezember 2013

Ferien



Nun liegt der letzte Bericht schon sehr lange zurück, dass liegt aber weniger daran, dass es nichts zu berichten gäbe, sondern ganz im Gegenteil, einfach so viel  los war, dass mir schlicht die Zeit gefehlt hat, um regelmäßiger etwas zu schreiben. Jetzt haben aber endlich meine ersten Ferien dieses Schuljahres angefangen und ich hoffe, dass ich jetzt all das, oder zumindest den Großteil, nachreichen kann, von dem was ich alles erlebt habe.

Wie schon gesagt, dass sind jetzt meine ersten richtigen Ferien, wir hatten zwar schon zwei Feiertage, an denen ich ja auch verreist bin, einmal der Tag der mexikanischen Unabhängigkeit und natürlich der Tag der mexikanischen Revolution, aber richtig Ferien, wie man das aus Deutschland kennt, hatte ich bislang noch nicht. Allerdings werde ich jetzt dafür mit ungefähr vier Wochen für das lange Warten belohnt, was aber bei weitem nicht für alle Mexikaner gilt, so müssen meine Klassenkameraden jetzt, während ich es mir gemütlich mache, immer noch ihre Semesterprüfungen  schreiben und bekommen dann erst nächste Woche frei, sofern sie alles bestanden haben, sonst kommt man nämlich in eine Nachprüfung.

Um direkt zu diesen Semesterprüfungen zugelassen zu werden, benötigt man mindestens eine Qualifikation von 9.5 in dem jeweiligen Fach, also ungefähr 14 Punkte in Deutschland. Hat man die nicht, die zu erreichen ist gar nicht mal so schwer wie es sich vielleicht anhört, muss man zu einer Nachprüfung, für die vorher, natürlich gegen Bezahlung, noch mal gelernt wird. Letzten Endes muss man dann mit der Semesterprüfung oder Nachprüfung und der Qualifikation die man sich über das Semester erarbeitet hat  auf einen Durchschnitt von 7.0 kommen, um das Semester zu bestehen. 7.0 entspricht in etwa 10-11 Punkte in Deutschland, was aber zu erreichen gar nicht mal so schwer ist. Generell kann man eigentlich sagen, dass die Schule hier relativ streng, aber recht einfach ist. Normalerweise werden alle Fächer gleich bewertet, 60 % sind schriftlich zu absolvieren, 40 % sind so zu sagen die mündliche Mitarbeit, bestehend aus Hausaufgaben, Beteiligung am Unterricht und in der Regel einem Projekt. Diese 40 % zu erreichen ist sehr einfach, gibt man alle Hausaufgaben und das Projekt ab, beantwortet die eine oder andere Frage des Lehrers, die Lehrer hier fragen gar nicht mal so viel wie man es aus Deutschland kennt, und macht die Aufgaben, die der Lehrer einem in der Stunde gibt, hat man in der Regel diese 4 Punkte schon mal sicher. Und auch die Arbeiten sind nicht übermäßig schwer, man muss relativ wenig schreiben und die Fragen sind oft schon aus dem Unterricht bekannt. Insofern ist es gar nicht mal so verwunderlich, dass viele meiner Klassenkameraden in vielen ihrer Fächer die 10/10 Punkten haben.

Mich betrifft das alles eigentlich gar nicht, da meine Qualifikationen nicht aus Deutsche System umgeschrieben werden können, das fängt damit an, das die meisten Fächer die ich in der Oberstufe hier hätte gar nicht an meiner Schule unterrichtet werden, oder eben ganz anders. Das ist auch der Grund, warum die anderen Austauschschüler und ich bereits Ferien bekommen haben, viele der Anderen sind bereits mit der Schule fertig oder ihre Noten werden in ihren Heimatländern nicht gewertet.

Was mich wieder zu meinen Ferien bringt und zu einem kleinen Ausblick, was ich so alles in den nächsten Wochen machen werde. Zunächst einmal werde ich mir natürlich die Zeit nehmen um alles nachzureichen, was in den letzten Monaten untergegangen ist, vor allem meine Berichte hier dürften wieder zahlreicher werden, ich bin zudem mittlerweile häufig im Kino, kommen ja jetzt einige gute Filme raus und mit einem Kinokartenpreis von 2,53€ lässt sich auch gut leben, zudem kommen natürlich viele Ausflüge und Feiern mit Freunden und den anderen Austauschschülern und vielleicht noch eine Reise mit meiner Familie, was aber abzuwarten bleibt.