Meine erste Reise mit Rotary liegt nun hinter mir, mehr als
300 Austauschüler zusammen im Norden Mexikos, im Bundesstaat Chihuahua. Nach
Chihuahua sind es von San Luis aus etwa 26 Stunden Busfahrt, also eine halbe Weltreise,
die sich aber wirklich gelohnt hat.
Chihuahua liegt an der Grenze zu den USA und ist der größte
Bundesstaat Mexikos. Von hohen Bergen, riesigen Waldflächen, bis zu Wüsten ist
hier alles vertreten und somit sind Landschaft und Klima sehr
abwechslungsreich, tagsüber kann es sehr heiß werden, nachts ist es oft
bitterkalt, so dass ich tagsüber Shorts anhatte und nachts meine dicke
Winterjacke aus Deutschland brauchte.
In den letzten Jahren machte Chihuahua vor allem durch den
Drogenhandel negative Schlagzeilen, da von hier aus immer wieder Drogen in die USA
gelangen, was dem Staat einen sehr schlechten Ruf verschafft hat. Mittlerweile
befindet sich dieser aber im Wandel, so stellt zum Beispiel eine starke Polizeipräsenz
den Frieden sicher, so wurden auch wir in unserer Zeit in Chihuahua immer von
der Polizei begleitet. Im Großen und Ganzen kann man aber glaube ich sagen,
dass sich die Lage entspannt hat, wir haben in den ca. 5 Tagen in Chihuahua
nichts von irgendwelcher Gewalt oder Drogen Dealern mitbekommen.
In den 5 Tagen haben wir sehr viel erlebt, wir sind am Donnerstagmorgen
in der Hauptstadt angekommen und dort mit den ca. 300 anderen Austauschschülern
zusammen getroffen. Nach einer langen Stadtbesichtigung und dem Beziehen
unserer Zimmer, sowie einem Interview mit der lokalen Presse, haben wir in der
Stadt zu Abend gegessen und uns eine Show aus traditionellem und modernen
Tanzstielen angesehen, sehr zum Erstaunen der ortsansässigen Passanten, die
sich wohl gefragt haben müssen, was für ein verrückter Haufen wir sind.
Am Freitag hatten wir eine Konferenz mit allen
Austauschschülern in einem Theater der Stadt Chihuahua, wobei ich die
Deutschlandfahne in den Saal tragen durfte und später, bei einem Umzug, durch
die Innenstadt. Im Theater wurden uns traditionelle Lieder und Tänze präsentiert,
sowie Interpretationen von bekannten Werken aus den USA, Lateinamerika und
Frankreich, Deutschland war leider nicht vertreten. Nach dem Aufenthalt im
Theater und dem Umzug, ging es in die Berge um eine Höhle zu besichtigen. Das
eigentlich besondere war aber bei weitem nicht die Höhle, auch wenn ich sagen
muss, dass die Gesteinsformen wirklich beeindruckend wirkten, sondern die Fahrt
auf der Ladefläche eines Polizeiautos, da eine Brücke eingestürzt war und unser
Bus nicht den Fluss überqueren konnte.
Nach einigen weiteren Tänzen und zwei sehr guten Fiestas,
ging es früh morgens am nächsten Tag in die Berge. Nach 5 Stunden Busfahrt
gelangten wir an einen beeindruckenden Wasserfall und trafen Ureinwohner, die
dort mit dem Verkauf von Handarbeitswaren ihren Lebensunterhalt verdienen. Nach
einer weiteren Fiesta besichtigten wir am nächsten Tag eine beeindruckende
Schlucht und kehrten nach San Luis zurück.
Es ist unmöglich alles wieder zugeben was wir gemacht oder
gesehen haben, deshalb habe ich mich jetzt einmal auf die Highlights beschränkt,
denn ich denke, man bekommt so einen kleinen Eindruck von dem was wir erlebt
haben. Zum Schluss kann ich nur noch hinzufügen, dass die Reise richtig klasse
organisiert war und ich mich schon auf die nächsten mit Rotary freue.