Heute beginnt mein zweiter Tag hier in Mexiko und ich kann
jetzt schon sagen, dass Mexiko ganz anders ist, als ich es mir vorgestellt
habe. Es gibt so viel zu erzählen, dass ich erst mal einfach aufliste, was
alles eigentlich so passiert und anders ist.
Der Flug nach Mexiko-Stadt und dann weiter nach San Luis
Potosí, verlief sehr gut. Der Flughafen in Mexiko-Stadt war wie erwartet sehr
groß, aber die Leute die dort gearbeitet haben waren alle freundlich und haben
uns immer gesagt was wir eigentlich machen sollten, außerdem waren einige
Rotarier da, die uns in Empfang genommen haben und den Weg zu den Gates zeigten.
Wir waren eine recht große Reisegruppe,
etwa ein halber Flieger voll mit Austauschschülern, und am Flughafen waren die
dann auch dementsprechend auf uns eingestellt und haben uns erwartet.
Auf dem Weiterflug nach San Luis Potosí waren wir dann noch
drei, mit mir. Zwei Deutsche, eine Französin, die recht gut spanisch konnte. Unsere
Maschine in Mexiko war sehr klein, so hatten wir alle einen Fensterplatz. Ich
hätte gerne Fotos von dem Flug über Mexiko-Stadt gemacht, denn dieses gewaltige
Lichtermeer, war einfach beeindruckend, aber es ließ sich einfach nicht
festhalten.
Generell kann man glaube ich sagen, dass die Größenverhältnisse
in Mexiko ganz andere sind, Mexiko-Stadt ist mit nichts zu vergleichen, was wir
aus Deutschland kennen. Auch San Luis Potosí ist riesig für unsere deutschen
Verhältnisse - man kann auf unser Hausdach gehen, ich werde bei Gelegenheit ein
paar Fotos nachreichen.
San Luis Potosí ist wunderschön, zumindest der Teil, den ich
bis jetzt gesehen habe. Viele Palmen, man hört viele Vögel, im Hintergrund die Bergkulisse (San Luis
Potosí liegt in einem Tal, Tangamanga), die Häuser sind sehr abwechslungsreich
und farbiger als in Deutschland und auch wenn das schwer zu glauben klingt, es
ist total ruhig, vor allem in der Nacht hört man nichts. Allerdings ist
Autofahren hier viel energischer, auch gibt es keine Fußgängerampeln. Das Essen
ist einfach nur klasse, scharf, würzig und abwechslungsreich. Gestern habe ich
zum Beispiel so etwas wie Pfannkuchen, eine Suppe, Hühnchen und Reis zusammen
gegessen, dass klingt ein bisschen komisch und vor allem viel, aber es schmeckt
alles super. Ich versuche so viel zu essen wie nur irgendwie möglich und nichts
zu verpassen, bis jetzt habe ich auch noch keine Probleme mit der
Verträglichkeit.
Mein Spanisch ist sehr schlecht, aber irgendwie geht es. Die
Mexikaner sprechen bei weitem nicht so schnell wie befürchtet und geben sich
sehr viel Mühe, dass ich sie verstehen kann. Allerdings spricht hier keiner mit
mir Englisch, das ist natürlich auf der einen Seite gut um die Sprache zu
lernen, aber nach einem Tag nur spanisch und nur ein bisschen deutsch, raucht
einem ganz schön der Kopf. Ich versuche jetzt so schnell wie nur irgend möglich
mehr Vokabeln zu lernen und alles mit zu nehmen, was mir meine Gasteltern
beibringen. Das ist allerdings nicht immer so ganz einfach, denn die Worte
klingen oftmals sehr fremd für mich und gerade Namen merke ich mir nur schwer.
Nun, im Moment kann ich für den Anfang sagen, dass mir das Bisschen,
was ich jetzt von Mexiko gesehen habe, sehr gut gefallen hat und ich mich schon
auf alles Weitere freue.